Wir haben uns dieses Jahr erst relativ spät um den Sommerurlaub gekümmert, und so war die Auswahl an Unterkünften, die unseren Vorstellungen – und unserem Preisrahmen – entsprechen, schon sehr dürftig. Wir wollten definitiv kein Hotel und schon gar keinen Massentourismus in einer der Touristenhochburgen. Stattdessen sollte es eine kleine Finca sein, mit Pool und WLAN. Ich habe unzählige Onlineportale durchforstet, auch wirklich schöne Fincas gefunden, aber der Preis! Und dann bin ich über unsere Rote Inca Finca, wie wir sie gleich von Anfang an getauft haben, gestolpert. Es schien alles so perfekt zu sein! Die Optik, der Pool, WLAN und auch noch in einer super zentralen Lage! Von Inca aus, erreicht man so ziemlich jeden Ort auf Mallorca in maximal einer Stunde. Also haben wir nicht mehr lange herum überlegt (bevor auch die weg ist) und gebucht.
Die Umgebung der Roten Inca Finca
Ich musste ja ein wenig schmunzeln, als wir die Adressdaten für die Finca erhalten haben. Neben der Adresse, die das Navi natürlich nicht gefunden hat, wurden auch die Koordinaten mitgeschickt. So zentral ist diese Finca also gelegen 😀 Tatsächlich befindet sie sich aber fußläufig nur 20 Minuten von der Innenstadt entfernt, mit dem Auto nur 5 Minuten.
In der Umgebung befindet sich, bis auf andere Parzellen, auf denen sich ebenfalls kleinere und größere Finca und sehr viel Land befinden, eigentlich nichts. Das heißt, es ist sehr ruhig hier – bis auf die nervigen Hunde, die in der Nacht pausenlos gekläfft haben. Und man kann den Sternenhimmel super gut beobachten!
Zur Finca selbst gehört auch ein relativ großer Grund. Zur Straße hin gibt es einen großen Garten mit unzähligen alten Mandelbäumen. Neu angepflanzt hat der Vermieter Orangen- und Mandarinenbäume und darunter gab es Tomatenpflanzen, an denen ich mich bedienen konnte. Hinter dem Haus ging es weiter, allerdings ist dieser Teil ziemlich verwildert. Aber die Kinder hatten ihren Spaß dort herumzustreifen und zu spielen.
Die Ausstattung der Roten Inca Finca
[ACHTUNG: es folgen Innenaufnahmen, die in bewohntem Zustand entstanden sind 😀 #fürmehrRealität oder so]
So schön ich die Rote Inca Finca und das wilde Areal finde, das Interieur hatte so seine Schwachpunkte. Ich lege zwar keinen Wert auf superfancy und 5 Sterne, aber einen gewissen Standard möchte ich doch haben. Die Einrichtung hat eigentlich den Fotos auf der Webseite entsprochen, obwohl die Bilder mit Sicherheit kurz nach der Renovierung der Finca gemacht worden sind, denn inzwischen sieht gerade das Drumherum inzwischen nicht mehr so clean aus. Allerdings empfand ich sie schon recht abgewohnt.
Was mich wirklich gestört hat, teilweise war die Finca wirklich sehr staubig. Im Nachhinein kann ich auch verstehen warum, denn wir hatten die Schlüsselabgabe mit dem Vermieter an unserem Abreisetag für 11 Uhr vereinbart (laut Vertrag hätten wir um 10 Uhr raus sein müssen), gekommen ist er erst eine Stunde später. Wir sind am Anreisetag gegen 16 Uhr eingetroffen. Das heißt, wenn die neuen Gäste etwa um die gleiche Zeit eintreffen, dann bleiben zum Saubermachen für Innen und Außen gerade einmal vier Stunden, was bei der Hitze nicht gerade viel ist. Abgesehen davon haben so ziemlich alle Kasten-, Laden- und Kasterltüren gewackelt und bei den Doppelbetten hatte ich echt Angst, dass wir durchbrechen – auch im „Kinderzimmer“.
Sehr fein fand ich den Griller, den ich mir auch für zu Hause wünschen würde. Unser Weber Elektrogrill ist schon sehr fein, aber es ist eben doch ein himmelweiter Unterschied zwischen Elektro und richtig mit Kohle. Was ich dagegen mit Sicherheit nicht vermissen werde sind die unzähligen Wespen, die hier unterwegs waren. Kaum hat man sich mit etwas Essbarem rausgesetzt, waren diese Biester da. Wir haben deswegen leider kein einziges Mal draußen essen können. Um den Pool war ebenfalls immer die Hölle los und Sohn N°2 ist beim Abduschen unter der Pool-Dusche sogar einmal von einer Wespe gestochen worden!
Ansonsten habe ich mich wirklich wohl gefühlt (außer an den Tagen wo es so brütend heiß war, dass es in unserem Schlafzimmer, das man nicht durchlüften konnte, so überhaupt nicht erträglich wurde). Die Ausstattung war insgesamt ok, wie gesagt, ich habe im Urlaub keine hohen Ansprüche. Allerdings würde ich die Finca trotz der guten und ruhigen Lage (ich vermisse die „Sterngucker-Abende“ am Pool jetzt schon…) nicht nochmal buchen. Dafür war mir das Preis-Leistungs-Verhältnis dann doch nicht gut genug. Aber vielleicht hat ja eine andere/ein anderer noch niedrigere Ansprüche als ich…
Hier in Wien hat es auf jeden Fall draußen mindestens 10°C weniger als auf Mallorca. Ich sitze drinnen mit langer Flauschhose, Kuschelsocken und dicker Weste weil mir so kalt ist, seit dem wir wieder hier sind! Und ich höre es schon ganz leise flüstern: Winter is coming… Aber die nächsten Tage sollen ja wieder „Normaltemperatur“ haben 😉
So, aber was sagt ihr zu unserer Roten Inca Finca?
Wäre sie für euch take or toss?
Mir ist auch eiskalt seit wir wieder zu Hause sind. Meine Zehen sind Eiszapfen. Ja der Ort Inca ist nicht so ideal. Ich hätte es nicht gebucht, obwohl es sicher ein Ruhepool unter Sternen war. Ich würde euch das nächste Mal die Ostküste am Meer empfehlen. Das Meer bei Cala Millor ist traumhaft. Es gibt viele Touristen, aber mit denen muss ich ja nicht mitschwimmen. Deine Berichte haben mir sehr gefallen. Die Stoffe habe ich leider nicht entdeckt. Bin schon neugierig was du daraus machst. Liebe Grüße Barbara
Nicht falsch verstehen, unsere Ortswahl war super! Würde ich jederzeit wieder so machen! Aber eben eine andere Finca. An den Küsten war mir viel zu viel los, das ist nicht meine Art Urlaub zu machen 😉
Die Stoffe habe ich am Wochenmarkt gefunden! Allerdings auch gezielt danach gesucht.
Finde ich wirklich sehr idyllisch und gemütlich! Sieht gepflegt aus und auf jeden Fall ist diese Art, Urlaub zu machen die nachhaltigste! Was die Hitze angeht, muss ich gestehen, werde ich in der Hauptsaison keine Urlaube mehr in den Süden machen. Damit bin ich nicht allein, einige meiner Bekannten und Kollegen machen Urlaub in Irland, weil sie wegen der Kinder an die Hauptsaison gebunden sind und die frühlingshaften, etwas frischeren Temperaturen in Irland sehr schätzen, während es in Ö „runterknallt“. Vor einem Jahr war ich auf Lefkas (GR), und zwar in einem Öko-Hotel. Familiär und abseits des Massentourismus, sehr schön. Nur die Hitze war wirklich anstrengend, da die Klimaanlage nur nachts funktionierte und es trotzdem knapp unter 30 Grad hatte innen. Man muss eben für sich den idealen Kompromiss finden. Toller Beitrag!