Comino. Wenn man nach Malta fährt, sollte ein Besuch auf der kleinen Nachbarinsel Comino auf keinen Fall fehlen!
Da sich meine Unterkunft in Sliema befand, wäre eine Anreise auf eigene Faust recht umständlich gewesen. Der Fährhafen auf die kleine Insel zwischen Malta und Gozo befindet sich nämlich ganz im Norden und hätte mit dem Bus eine Anfahrtszeit von über einer Stunde bedeutet.
So habe ich mich dazu entschlossen, eine Bootstour bei Luzzu Cruises zu buchen. Abfahrten finden täglich statt und das Boot legt praktischerweise auch direkt am Hafen von Sliema ab.
Winterroute nach Comino (November – April)
- Kosten: €30,-
- Abfahrt: 10 Uhr
- 5 Minuten Aufenthalt in Mgarr/Gozo
- 4 Stunden Aufenthalt auf Comino in der Blue Lagoon
- Besuch der Comino Caves
- Rückfahrt: 17 Uhr
Auf dem Boot gibt es sowohl ein WC als auch die Möglichkeit Snacks und Getränke zu kaufen.
Comino Rundwanderung
Auf der Insel gibt es einen nicht zu verfehlenden Rundwanderweg (sich auf der 3,5 km² kleinen Insel zu verlaufen, wäre eh eine Kunst). Er dauert mit diversen Fotostops und Snackpausen etwa 2,5 Stunden und ist knapp 8 km lang. Ich habe direkt bei der Anlegestelle der Fährboote und bin einfach linker Hand losgegangen.
Ich empfehle auch in diese Richtung (im Uhrzeigersinn um die Insel) zu gehen, da der Großteil der Touristen lediglich rechts hinauf zum St. Mary’s Turm geht und dann wieder zum Schwimmen umkehrt.
Kaum entfernt man sich wenige Meter von den Ausflugsbooten bieten sich schon die tollsten Aussichten auf wunderschöne Buchten, in denen man auch Baden kann – und es sind kaum noch Touristen unterwegs!
Der nächste Wegpunkt ist das alte Comino Hotel, das einzige Hotel, das es auf der Insel gab. 2019 wurde es geschlossen und soll abgerissen werden. Und wenn es inzwischen nicht abgerissen wurde, so steht es auch noch heute (zumindest laut Google Maps).
Die kleine Kirche „Chapel of Our Lady’s Return“ erinnert durch die Witterung und die Umgebung an eine Kirche aus dem Wilden Westen. Ansonsten gibt es hier nichts Außergewöhnliches zu sehen. Wenige Meter später erreicht man auch schon Santa Maria Bay.
Hier befindet sich eine Polizeistation sowie eine öffentliche Toilette. In den Sommermonaten anscheinend auch einen Life Guard. Der Sandstrand ist klein und überschaubar, es geht hier aber weit ruhiger zu als in der Blue Lagoon auf der anderen Seite der Insel. Ideal für eine kleine Pause!
Auf dem Weg zur alten Schweinefarm kommt man an einer Abzweigung zu Cominos höchster Erhebung (knapp 80 m) vorbei. Da ich nicht genau einschätzen konnte, wie lang ich für den Abzweig brauchen würde, hab ich darauf verzichtet. Im Nachhinein betrachtet, wäre der Umweg aber auf jeden Fall noch drinnen gewesen, genauso wie das Heli Pad.
Weiter geht es zur Schweinefarm. Es gibt keine Abzäunung und so kann man sich hier frei bewegen. Allein fand ich es aber schon ein wenig spooky und so hab ich mich nicht allzu lang aufgehalten. Andererseits gibt es hier auch nicht sehr viel zu sehen.
Die 1715 errichtete und 1770 schon wieder verlassene Battery Santa Marija fand ich dagegen schon wieder spannender. Man hat hier außerdem einen schönen Ausblick auf den Norden Maltas. Und da sie verhältnismäßig abgelegen liegt, sind auch kaum bis gar keine Touristen unterwegs.
Am letzten Wegstück kommt man am 1618 errichteten und äußerst imposanten Saint Mary’s Tower vorbei. Er ist Mittwochs und Freitags bis Sonntags von April bis Ende Oktober von 10.30-15.00 Uhr geöffnet, sofern die Flagge gehisst ist. Ich hatte leider Pech und der Turm war geschlossen.
Kleines Detail am Rande: der Turm diente im Film „The Count of Monte Cristo“ (2002) als Filmkulisse.
Die letzte Sehenswürdigkeit auf Comino ist die alte Quarantänestation. In den 1890ern von der Britischen Armee erbaut, war das Gebäude anfangs eine Quarantänestation für Pestkranke, anschließend Cholerakranke und während dem 1. Weltkrieg wurden hier verwundete Soldaten behandelt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Kinder der Insel hier unterrichtet, in den frühen 1960er auch Erwachsene im Rahmen einer Abendschule. Inzwischen sollen hier überhaupt nur noch zwei Menschen auf der gesamten Insel wohnen- anscheinend eben hier.
Der Weg geht nun an der Küste entlang wieder zum Ausgangspunkt. Wenn man noch genug Zeit bis zur Abfahrt des Bootes hat, kann man sich hier noch mit den Menschenmassen unter lauter Beschallung in das wunderschöne türkisblaue Wasser schmeißen. Oder einfach das irre Treiben bei einem überteuerten Eis oder Obst beobachten.
Auch wenn ich es nicht so mit Menschenmassen hab, Comino fand ich doch sehr hübsch und ich hatte einen wirklich entspannten Ausflug!
Ich habe auch wieder ein paar bewegte Bilder zur Wanderung und den einzelnen Orten auf der Insel zusammengeschnitten: