Die Fotos sind wie immer eine bunte Mischung aus meiner Kamera und der des Misters!
San Gimignano. Den Beinamen „Manhattan des Mittelalters“ trägt dieses Städtchen nicht zu Unrecht. Von den ursprünglich 72 Geschlechtertürmen, die schon von weitem zu sehen sind, sind heute zwar nur mehr 15 erhalten. Trotzdem zählt diese Skyline mit Sicherheit zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Toskana!
Aufgrund der Corona Pandemie stand der Sommerurlaub in mehrerer Hinsicht sehr lange auf wackeligen Beinen. Reisebeschränkungen seitens der Staaten und meines Unternehmens. Als man wieder über die Grenzen reisen durfte, mussten wir gefühlt noch ewig warten, bis auch die ÖBB wieder ihren Dienst aufnahm. Und dann hat mir unsere Hausärztin noch geraten einen COVID19-Test zu machen, da die Jungs Anzeichen hatten. Erst als wir das vollbepackte Auto am Hauptbahnhof verladen und unser Abteil beziehen (mit negativen Corona-Tests), stellt sich langsam ein Urlaubsgefühl und vor allem Vorfreude ein!
Kurz nach 20 Uhr geht unsere Reise mit dem Autoreisezug los und gegen 9 Uhr kommen wir in Livorno an. Da der Zug mit nicht mal fünf Autos und ebenso vielen Motorrädern kaum belegt war, geht das Entladen sehr schnell und wir können uns in Richtung Unterkunft aufmachen, die sich eine gute Stunde entfernt befindet.
Da San Gimignano von der Unterkunft aus nur etwa 7 km entfernt ist, beschließen wir den ersten Urlaubstag in der Toskana nach dem Check in und Auspacken gleich mit Sight Seeing zu beginnen! Außerdem nähert sich die Mittagszeit und die Belegschaft hat Hunger 😉
Am Fuße der Stadt gibt es mehrere Parkplätze, da nichts los ist, nehmen wir den erstbesten und zur Stadt nächstgelegenen (Parcheggio Via Bagnaia).
Stadtspaziergang
Das Stadtzentrum ist überall ausgeschildert und so ist unser erstes Ziel klar. Die Restaurants (teilweise sehr touristisch) sprechen uns allesamt nicht sonderlich an und so gehen wir dann einfach ins nächstbeste am Piazza della Cisterna, wo es auch Pizza gibt. Fehler. Denn die Pizza war aus dem Tiefkühlfach und schweineteuer, auf mein Essen wurde vergessen und sonderlich aufmerksam war der Kellner auch nicht. Aber bitte. Das Eis der Gelateria Dondoli macht alles wieder gut! Gut gesättigt streifen wir durch die Stadt. Das Touristenaufkommen ist für mich schon grenzwertig aber grad noch erträglich. Ich möchte mir aber nicht vorstellen, wie voll die engen Straßen vor Corona waren!
Auf der Via San Matteo reiht sich ein Geschäft, ein Lokal neben das andere. Viel Ramsch, viele Souvenirs aber auch sehr viele handwerklich gefertigte Produkte aus Holz oder Leder. An einem Shop mit wunderschönen Leinensachen sehe ich ein Shirt, das laut meinen Namen schreit und muss es unbedingt mitnehmen. Und ich liebe es ♥ Alleine unterwegs wäre ich wohl noch in dem einen oder anderen kleinen Shop auf dieser Straße eingefallen…
Das nächste Ziel ist der Rathausturm Torre Grossa, von dem man wohl den besten Ausblick über die Stadt hat, da er der mit 54 m der höchste Turm in San Gimignano ist. Leider ist der Turm an diesem Tag geschlossen und wir schaffen es auch in den kommenden Tagen nicht mehr nach San Gimignano. Mehr oder weniger daneben befindet sich San Gimignano 1300, ein kleines Museum. Das Highlight dieses Museums ist auf jeden Fall das riesige aus Keramik gefertigte Modell (im Maßstab 1:100) der Stadt. Der Eintritt ist kostenlos gewesen, wobei ich aber denke, dass bei unserem Besuch nicht alles zugänglich war, wenn ich mir die Webseite ansehe.
Unser Spaziergang führt uns weiter zur Burgruine Rocca di Montestaffoli. Früher diente die Burg als „Wohnhaus“ und später als Festung. Heute ist von den ursprünglich fünf Türmen nur noch einer frei zugänglich. Dieser bietet jedoch eine wundervolle Aussicht auf San Gimignano und entschädigt uns ein wenig dafür, dass wir nicht auf den Torre Grossa hinauf konnten.
Auf der Fläche der Burg, die die Form eines Pentagons hat, wachsen Olivenbäume. Hier lässt es sich gut für eine kleine Rast im Schatten aushalten.
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz schlendern wir quer durch die Stadt und stoßen auf einen Wegweiser zu den Fonti Medievali. Wir müssen lachen, weil im Lokal, in dem wir zu Mittag gegessen haben, ein Foto von genau dieser Location hing! Bei den Fonti Medievali handelt es sich um eine mittelalterliche Wasserstelle, wo die Stadtbewohner Wasser holen und Wäsche waschen konnten. Ist es im Hochsommer in der Stadt unerträglich heiß, kann man sich hier im Schatten beim Wasser gut abkühlen!
San Gimignano ist ein idyllisches Städtchen, das auf jeden Fall einen Besuch lohnt! Aber wie immer gilt: abseits der Touristenpfade ist es noch viel schöner 😉
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