Zwischen all den Hochzeits- und Urlaubsvorbereitungen habe ich mir einen kleinen Vorgeschmack auf unseren Urlaub auf Rhodos geholt und wieder mal in meinen alten Fotoalben geschmöckert. Dieses Mal war die Norditalien-Reise dran, die ich im September 2000 zusammen mit meinem damaligen Freund gemacht habe. Gut zwei Wochen waren wir unterwegs und haben dabei Hunderte Kilometer mit einem klimaanlagenlosen Auto zurück gelegt. Geschlafen wurde, um den Urlaub möglichst kostengünstig zu halten, im Zelt auf Campingplätzen.
Die schlechte Qualität der Fotos sei mir verziehen, „damals“ wurde noch analog fotografiert und die Fotos sind nur eingescannt =)
Unser Trip fing schon mal eher bescheiden an, da uns am Vormittag als wir Richtung Süden losfahren wollten gleich mal die Vorderachse des Autos gebrochen ist. Also hiess es erstmal auf die Schnelle einen Mechaniker auftreiben, der uns den Schaden noch am selben Tag reparieren konnte. Wir haben dann tatsächlich einen gefunden und konnten wirklich noch am selben Tag los! Wir haben es allerdings nicht mehr nach Italien geschafft, sondern haben beschlossen einen Stopp am Wörthersee zu machen und haben die Nacht am Campingplatz Strandbad Klagenfurt verbracht.
In der Früh ging’s dann endlich weiter und schon nach kurzer Zeit haben wir die italienische Grenze passiert! Unser erstes Ziel in Italien war Cinque Terre, fünf malerische Örtchen direkt an der Küste. Leider kam dann auch die Enttäuschung. Zum einen darf man mit dem Auto (verständlicherweise) nicht in die Orte runter fahren, zum anderen sind sie wahnsinnig Touristenüberlaufen und für jeden Pups musste man bezahlen. So haben wir beschlossen, dass uns die tolle Aussicht auf die Orte reicht und sind dann einfach die Küste weiter südlich gefahren. Nach einer kurzen Rast in La Spezia (wunderhübsche Promenade) haben wir die Nacht dann im nahegelegenen Lerici verbracht.
Am Folgetag ging’s dann weiter an der Küste entlang, an Carrara, das für seinen weissen Marmor bekannt ist, vorbei nach Pisa. Obligatorisch ist natürlich der Besuch des Schiefen Turms, der damals allerdings gesperrt war. Wirklich spannend fanden wir das Areal dann eigentlich auch nicht (ausserdem ebenfalls von Touristen überlaufen) und so ging’s noch weiter nach San Gimignano. Auch wenn man von diesem Ort noch nichts gehört hat, Bilder davon hat man bestimmt schon mal gesehen. Das mittelalterliche Manhattan zählt wohl neben Florenz und Pisa zu den meistbesuchten Orten in der Toskana. Kein Wunder, denn er ist wirklich beeindruckend! Überall stösst man auf die Geschlechtertürme, die teilweise über 50 m hoch sind!
Für die folgenden Nächte haben wir uns dann am Campingplatz „Michelangelo“ einquartiert, der sich etwas ausserhalb von Florenz befindet, dafür aber einen tollen Blick auf die Stadt bietet. Florenz hätte weit mehr als einen ganzen Tag benötigt, aber ich habe zumindest die Nase des Bronze-Ebers Porcellino gestreichelt, was Glück bringen soll =) Nebenbei haben wir uns natürlich auch die übrigen Sehenswürdigkeiten wie den Neptun Brunnen, den berühmten David, die Ponte Vecchio sowie den Domplatz Santa Maria del Fiore angesehen. Leider waren wir aufgrund der Menschenmassen so gut wie nirgendwo drinnen. Inzwischen ist es zum Glück möglich diverse Eintrittskarten schon von zu Hause aus online zu kaufen um sich so ewig lange Wartezeiten zu ersparen.
Wenn man in Florenz ist, kann man auch gleich einen Abstecher nach Verona machen um sich das berühmte (angebliche Eltern) Haus der Julia (Casa di Giulietta) samt dem (nachträglich angebauten) Balkon anzusehen. Hier kann man, wie alle anderen Touristen auch, der Julia an den Busen grapschen. Ansonsten fand ich Verona relativ unspektakulär.
Um nach den vielen gefahrenen Kilometern ein wenig zu relaxen haben wir uns dann wieder Richtung Norden und heimwärts aufgemacht und für zwei Tage in Torbole am Gardasee am Campingplatz Europa niedergelassen. Eine wunderschöne und imposante Umgebung! Die Berge rundherum bieten wirklich eine Wahnsinnskulisse – besonders toll bei starken Gewittern. Nicht. Ich glaube, das war bisher mein mit Abstand grösstes Schreckerlebnis. EVER! Zu dieser Zeit gingen überall sehr starke Gewitter nieder, und umgeben von den hohen Bergen hatte ich das Gefühl, dass das Wetter hier drinnen richtig gefangen war. Wir hatten richtig Angst und haben die Nacht schlaflos im Auto verbracht, weil es im Zelt nicht auszuhalten war – ich hatte permant Dorothy von „The Wizard of Oz“ im Kopf, die mit ihrem Haus davon fliegt. So schlimm war es (zumindest für uns) dann doch nicht, wir hatten das Zelt gut gesichert und unsere sieben Sachen waren noch an Ort und Stelle, was man von anderen nicht behaupten konnte…
Nicht weit von Torbole entfernt befindet sich der bekanntere und weit grössere (und teurere) Ort Riva del Garda, der zum flanieren einlädt.
Venedig
Den Abschluss unserer Autotour bildete Venedig. Nachdem wir nach den fast zwei Wochen auf diversen Campingplätzen schon Sehnsucht nach einem richtigen Bett und einem eigenen Badezimmer hatten, wollten wir uns im nahegelegenen Vorort Mestre ein Hotel suchen. So spontan irgendetwas zu finden ist in und auch um Venedig gar nicht mal so einfach – wie gesagt, es war 2000 und Internet am Handy noch nicht ganz so verbreitet wie heute. Nach einigem Hin und Herfahren haben wir dann noch halbwegs erschwinglich im Hotel „da Tito“ ein Zimmer mit Frühstück bekommen. Das relativ einfache Hotel liegt zwar Mitten in Mestre, ist aber direkt an einer Bushaltestelle gelegen, von wo aus man direkt nach Venedig hinein kommt!
Meine grosse Liebe! Das war mein erster Besuch in der Lagunenstadt, bei dem wir uns noch mehr an das Touristen Programm gehalten: den Campanile erklommen und Venedig von oben betrachtet, haben die Tauben am Markusplatz (angewidert) bestaunt, haben uns von den Menschenmassen (mehrmals) über die Rialtobrücke schieben lassen, sind durch die engen Gassen und kleinen Kanälchen geschlendert, mit den Vaporetti kreuz und quer durch die Stadt gefahren und haben verzweifelt einen kleinen Shop mit handgemachten Masken gesucht, wo ich nicht gleich einkaufen wollte =D Ich habe nämlich eine wunderschöne, vergoldete Maske in Form einer Feder gesehen. Der Preis war einfach total hoch und so habe ich sie damals nicht gekauft und mich noch jahrelang drüber geärgert. Ich musste also wieder kommen! Drei Jahre später war ich dann aber nochmal in Venedig und hab mir diese Maske gegönnt und so hängt sie nun im Vorzimmer und ich freue mich jeden Tag drüber. 2009, nach meinem dritten Besuch, hat sie dann übrigens noch Verstärkung in Form eines vergoldeten Blattes bekommen…
Nach Venedig ging’s dann auch wieder direkt heim. Nach den unzähligen gefahrenen Kilometern wollten wir eigentlich auch nur noch nach Hause und wieder im eigenen Bett schlafen.
Es war ein spannender und sehr kulturreicher Urlaub, ich würde aber heute einiges anders machen als damals. Da ich damals noch keinen Führerschein hatte musste mein Ex-Freund die gesamte Strecke alleine fahren und das ist schon sehr anstrengend. Ich fand es auch sehr schade, dass wir vom Nachtleben leider nichts mitbekommen haben, weil mein Ex leider nicht so viel Energie wie ich hatte =D
Und habt ihr auch eine Stadt, in die es euch immer wieder zieht?
Und ich scroll zuerst nur mal so über den Post um Bilder zu schauen und denk mir nur. Was sit denn das für ein Filter, die Fotos sehen so alt aus…
Ich liebe es in alten Fotos zu schmökern 🙂
=D
Wann war denn diese Reise nun genau? Oben schreibst du 2009, weiter unten steht, 2009 warst du schon zum dritten mal dort. Bitte aufklären! 😀
Ansonsten finde ich so alte Fotos auch richtig toll 🙂
2000 war die Reise =) Danke für's Aufmerksam machen!
Danke auch…jetzt macht es Sinn 🙂