Fastenzeit. Und jede/r um dich herum beginnt irgendetwas zu fasten. Keine Süßigkeiten, kein Kaffee, kein Zucker, kein Fleisch, kein… Und kaum hat sie begonnen sind all die guten Vorsätze ohnehin schon wieder vergessen. Mich hat das nie sonderlich interessiert, da ich mit der Kirche nichts am Hut habe. Abgesehen davon brauche ich nichts und niemanden, der mir „vorschreibt“, wann ich was zu tun habe (genauso verhält es sich übrigens mit aufgezwungenen Feiertagen wie Muttertag oder Valentinstag. Aber das ist wieder eine andere Geschichte). Im Kopf muss es „klick“ machen, dann ist der Verzicht kein Verzicht mehr, sondern eine Lebenseinstellung.
Mit dem Intervallfasten befasse ich mich schon sehr lange. Allerdings wusste ich damals nicht, dass das so heißt. Ich vertrage Kohlenhydrate Abends sehr schlecht und so habe ich schon während meiner Zeit im Verkauf spätestens um 16 Uhr das letzte Mal gegessen und dann bis zum Frühstück nichts mehr. Das hat mir gut getan und den angenehmen Nebeneffekt, dass ich dadurch auch ein wenig abgenommen bzw. nicht zugenommen habe. Viele Jahre später hat das Kind einen Namen und heisst Intervallfasten.
Was ist Intervallfasten und wie funktioniert es?
Intervallfasten oder intermittierenden Fasten ist keine Diät, sondern einfach eine andere Art zu essen. Nämlich so, dass man die Nahrungsaufnahme täglich auf einen gewissen Zeitraum bschränkt. Hier gibt es verschiedene Varianten, man kann tageweise oder stundenweise fasten. Zum Beispiel 5:2, wo man an zwei Tagen in der Woche fastet oder 16:8, wo man das Essen auf 8 Stunden täglich beschränkt.
Warum Intervallfasten gut ist
Wenn man sich ein bisschen googelt, stolpert man sofort über sehr viele positive Effekte des Intervallfastens: es soll das Bauchfett schmelzen lassen, die Zellerneuerung unterstützen, die Konzentrationsfähigkeit steigern, die Leber entfetten, das Immunsystem regenerieren, Heißhungerattaken minimieren, und und und. Sogar die Symptome von Diabetes und Alzheimer soll Intervallfasten reduzieren.
Worauf muss ich beim Intervallfasten achten?
Am Wichtigsten ist ausreichendes Trinken! Entweder Wasser oder (ungesüßten) Tee. Auch schwarzer Kaffee ist erlaubt, wenn es gar nicht anders geht, mit einem kleinen Schuss Milch.
Kommt bei mir Abends doch Hungergefühl auf, greife ich zu einer Tasse Rindssuppe. Am besten natürlich selbstgekocht. Wenn ich keine Zeit dafür habe, darf es aber auch eine klare Fertigbrühe sein.
Theoretisch könnte ich in den acht Stunden der Nahrungsaufnahme, alles wahllos in mich hineinstopfen. Allerdings möchte ich ja auch, dass mir das Fasten etwas bringt und so achte ich in dieser Zeit aber trotzdem auf eine (halbwegs) ausgewogene Ernährung.
Wie sieht mein Alltag mit dem Intervallfasten aus?
Ich habe mich, wie oben schon kurz angeschnitten für die 16:8 Methode entschieden, weil ich diese in meinen Alltag leicht integrieren kann und weiß, dass ich sie auch umsetzen kann. Mein Rythmus sieht momentan so aus, dass ich von 12 bis 20 Uhr essen kann, anschließend folgt das 16-stündige Fasten, ich lasse also das Frühstück ausfallen und kann dafür Abends mit meiner Familie essen.
Zwischenzeitlich, wenn es mir zeitlich besser passt, drehe ich auch lasse das Abendessen ausfallen und esse dafür Frühstück. Mit diesem Rhythmus habe ich begonnen, weil ich der Meinung war, dass ich unbedingt frühstücken muss, da ich sonst den Tag nicht überlebe – was natürlich absoluter Quatsch und reine Kopfsache ist.
In den 8 Stunden, in denen ich essen, achte ich darauf, dass ich nicht über mein mir festgelegtes Kalorienziel komme. Trotzdem gönne ich mir aber die eine oder andere Leckerei (Kuchen oder Eis oder auf was ich gerade Lust und zu Hause habe). Ein Punkt, den ich wohl nie ablegen werde. Dazu macht mir Essen viel zu viel Spaß 😀
Fazit
Positiv anzumerken:
- Kein Heißhunger
- Keine Kopfschmerzen
- Einfach umzusetzen und in den Alltag zu integrieren
- Bewussteres Essen
Negatives:
- Kann etwas dauern, bis du „deinen“ Rhythmus gefunden hast
- 16 Stunden fasten kann dir zu Beginn sehr lang vorkommen
Ich habe in den zwei Wochen 2,5 kg abgenommen – obwohl das gar nicht mal das Ziel meiner Aktion war, aber definitiv ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Anders als bei Weight Watchers vergeht mir beim Intervallfasten nicht die Lust am Kochen. Da ich quasi eine Mahlzeit auslasse, kann ich ganz normal kochen und brauche nicht auf die Kalorien achten.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich unter der Woche sehr wohl auch auf die Kalorien achte. Ich nehme dafür eine App zu Hilfe, einfach aus dem Grund, da ich so genau sehe was und vor allem wie viel ich esse.
Am Wochenende hab ich einen Tag (manchmal auch zwei Tage) cheat day, wo ich weder Kalorien zähle noch auf die Uhr sehe. Für mich ist diese Lösung am optimalsten – und vor allem am stressfreiesten. Den ich möchte mir nicht wieder so einen Stress machen, wie zu meinen Weight Watchers Zeiten! Und trotzdem halte ich mein Gewicht.
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Beitragsbild: Jakub Kapusnak on Unsplash