Ein Ausflug auf Rhodos, den man auf jeden Fall gemacht haben muss, ist das im Nordwesten der Insel gelegene Petaloudes, das Tal der Schmetterlinge.
Auf leicht begehbaren abgesperrten Wegen, die teilweise über Treppen und kleine Brücken führen, kann man das auch im Hochsommer angenehm kühle Tal durchwandern und die Schmetterlinge beobachten. Die Falter mit dem Namen Russischer Bär oder Spanische Flagge werden vom Harzgeruch des hier wachsenden Orientalischen Amberbaums angezogen und finden sich von Mitte Juni bis Ende September zu tausenden auf Bäumen und Felsen. Erst durch genaues Hinsehen oder wenn sich ein Falter erhebt, erkennt man sie!
Obwohl überall und in mehreren Sprachen angeschrieben ist, dass man keinen Lärm machen, die Schmetterlinge nicht aufschrecken oder gar anfassen soll, halten sich viele Touristen nicht daran. Nicht nur einmal auf unserer Wanderung hätte ich einem Idioten auf die Finger oder den Mund klopfen wollen. Es macht mich wirklich traurig, dass so viele einfach keinen Respekt vor der Natur haben, so eine Gleichgültigkeit an den Tag legen und damit dieses Naturschauspiel in Gefahr bringen. Durch das permanente Aufschrecken ist die Zahl der Schmetterlinge nämlich leider stark zurück gegangen. Verkürzte Öffnungszeiten, ein höheres Eintrittsgeld sowie eine Videoüberwachung auf dem ganzen Gelände soll dem Rückgang aber entgegenwirken.
Das Tal kann durch drei Eingänge betreten werden, wir haben beim unteren begonnen, wo sich auch ein Museum befindet (das wir allerdings nicht besucht haben). Am anderen Ende des Tals befindet sich das kleine Kloster Agios Kalopetra, das man nach etwa einer Stunde erreicht hat. Das letzte Stückerl ist relativ steil, oben erwarten den erschöpften Wanderer aber äusserst verlockende hausgemachte Leckereien wie zB. Risogalo (Milchreis mit Zimt), Loukoumades (Honigbällchen), frisch gepresster Orangensaft oder frische Feigen. Hier kann man sich auf einer der schattigen Bänke unter den grossen Bäumen ausruhen und die Aussicht auf die Westküste der Insel geniessen. Die meisten Touristen kommen hier aber ohnehin nicht rauf und machen lieber bei der Taverne/dem Snackladen direkt am Ausgang des Schmetterlingstales halt.
Wer Petaloudes besuchen möchte, dem empfehle ich unbedingt schon früh Morgens (zu Beginn der Öffnungszeit) zu kommen. Etwa ab 10 Uhr Vormittags kommen nämlich die Reisebusse, die Unmengen an Toursiten mitbringen, dann wird man nur noch durchgeschoben und kann das Tal gar nicht mehr geniessen!
Im Anschluss an das Tal der Schmetterlinge sind wir noch im Bienenmuseum, das sich nicht weit davon entfernt befindet. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Betrieb, der Honig verarbeitet und ein kleines Museum angeschlossen hat. Hier erfährt man allerlei interessante Dinge rund um den Honig und die Biene, es gibt einige Ausstellungsstücke und sogar zwei Schaukästen, in denen man die Bienen bei ihrer Arbeit beobachten kann. Die Ausstellung hat man relativ schnell durchlaufen und kann dann noch ein wenig im Shop stöbern und sich mit allerlei Produkten aus Honig eindecken, allen voran dem inseltypsichen Thymianhonig.