Valletta wurde nach der ersten großen Türkenbelagerung 1566 von Jean Parisot de Vallette gegründet. Maltas Hauptstadt ist sowohl flächenmäßig als auch nach der Einwohnerzahl auch die kleinste Hauptstadt der Europäischen Union. 1980 wurde die gesamte Stadt aufgrund ihrer kulturellen Schätze ins UNESCO Welterbe eingetragen.
Valletta ist die älteste auf dem Reißbrett geplante Stadt Europas und dank der schachbrettartigen, geradlinigen Straßenzüge kann man sich hier auch (fast) gar nicht verlaufen. Trotzdem hat es mir gut getan, dass ich mich an eine kleine Route durch die Stadt halten konnte. Meine Route war im großen und ganzen an den der Commonwealth Walkway angelehnt, der erst 2015 von Queen Elisabeth II. eröffnet wurde und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Vallettas führt.
Ich bin in etwa dem Weg gefolgt, habe die einzelnen Sehenswürdigkeiten jedoch an unterschiedlichen Tagen besucht, da sich alle (insbesondere die Museen) zeitlich einfach nicht stressfrei an einem Tag ausgehen. Außerdem muss ich gestehen, dass ich die Kirchen allesamt ausgelassen habe. Ich habe schon so viele katholische Bauwerke in meinem Leben gesehen, dass mein Interesse für solche Protzbauten einfach nicht mehr vorhanden ist.
Wenn du dich für die Museen interessierst, empfehle ich dir unbedingt den Heritage Malta Multisite Pass*. Der Großteil der Sehenswürdigkeiten Maltas ist nämlich in diesem Pass inkludiert!
Alle folgenden Sehenswürdigkeiten, die mit einem * gekennzeichnet sind, sind im Heritage Multi-Site Pass enthalten!
City Gate
Wenn du mit dem Bus in Valletta ankommst, befindest du dich direkt auf dem erst 2018 neu restaurierten Platz mit dem imposanten Tritonenbrunnen. Direkt dahinter kannst du auch schon das minimalistische Stadttor sehen.
Das erste Stadttor Vallettas wurde Mitte des 16. Jahrhunderts gebaut. Das heutige, fünfte und aufgrund seiner klobigen Optik recht umstrittene, wurde 2014 fertiggestellt und gehört zu einem Komplex, der die Ruinen des Königlichen Opernhauses sowie das Parlament umfasst.
New Parliament Building
Das rechter Hand liegende Parlament wurde ebenfalls im Rahmen des sogenannten City-Gate-Projekts errichtet. Der monumentale Stil hebt sich deutlich von der restlichen Optik der Stadt ab. Ich finde aber, dass genau das eine Stadt ausmacht.
Hastings Gardens
Geht man nach dem City Gate die Treppen links hinauf, gelangt man zur kleinen Ruheoase Hastings Gardens. Hier hat man einen tollen Blick unter anderem auf den Tritonenbrunnen und das Gewusel des Busbahnhofs. Im Garten befindet sich auch das Denkmal der Familie Hastings, in dem der ehemalige Gouverneur Maltas begraben ist.
Manoel Theatre
Das Teatru Manoel wurde 1731 erbaut, zählt zu den ältesten Theatern Europas, ist das drittälteste, bespielte Theater der Welt und das älteste im Commonwealth. Es bietet Platz für 600 Zuschauer und kann auch abseits von Vorführungen besucht werden.
Von außen musst du allerdings ziemlich aufpassen, dass du nicht an dem Haus vorbeiläufst. Es sieht nämlich (wie viele Häuser auf Malta) ziemlich heruntergekommen aus. Ich konnte nur ein kleines, nicht fotografierenswertes, Taferl mit dem Namen entdecken.
Fort St. Elmo*
Das 1552 sternförmig am Eingang des Grand Harbour errichtete Fort St. Elmo widerstand 1565 zumindest 28 Tage der osmanischen Belagerung, wurde im Zweiten Weltkrieg von den Italienern und Deutschen angegriffen und beschädigt. Seit Mitte der 1970er beheimatet es das National War Museum und wurde kürzlich renoviert.
Auch wenn man sich nicht unbedingt für Geschichte und Kriegsgeschütze interessiert, das Fort bietet eine tolle Sicht auf das Meer und die Three Cities. Abgesehen davon ist hier so gut wie nichts los (wie in eigentlich allen Forts, die ich besucht habe). Wenn du also dem Trubel der Einkaufsstraße entfliehen möchtest: eines der Forts ist wohl ein guter Tipp!
The Malta Siege Bell Memorial
Der nächste Stop am Commonwealth Walkay ist das Siege Bell War Memorial, das Mai 1992 zum 50. Jahrestag der Belagerung Maltas von Königin Elizabeth II. enthüllt wurde.
Lower Barrakka Gardens
Weiter geht es zu den Lower Barrakka Gardens, einer kleinen Oase, in der sich gut die eine oder andere Pause einlegen lässt, denn hier ist weit weniger los als in den Upper Barrakka Gardens.
Victoria Gate
Ausgeruht geht es zum imposanten Victoria Gate. Direkt oberhalb des Gates bietet sich ein meiner Meinung nach besonders hübscher Fotospot an! Danach geht es die Treppen hinunter zum Gate.
Die Eingänge sind mit den Wappen von Malta und Valletta geschmückt, das königlichen Wappen von Königin Victoria befindet sich in der Mitte.
Upper Barrakka Gardens
Die Upper Barrakka Gardens. Hier wuseln die Touristen wie Ameisen, denn täglich um 12 und 16 Uhr werden die Kanonen in der Saluting Battery gefeuert. Ich hab es zeitlich leider nie rechtzeitig geschafft („No Bumm Bumm today„, sprach der Liftwart vom Barrakka Lift 😀 ), der Blick auf die Three Cities und den Grand Harbour solltest du dir aber keinesfalls entgehen lassen.
Im Cafe habe ich übrigens in bester Gesellschaft einen typischen Maltese Coffee getrunken, eine sehr aromatische Mischung aus Kaffee, Anis(likör), Zichorie und Nelken.
Statue of Vallette
Jean Parisot de Valette (1495-1568) legte, wie eingangs schon kurz erwähnt, am 28. März 1566 den Grundstein für die Stadt Valletta, die schließlich nach ihm benannt wurde. Die Statue befindet sich in unmittelbarer Nähe der Ruinen des Königlichen Theaters sowie an der Rückseite des MUZA – Museum of Fine Arts*.
National Archeological Museum*
Ich empfehle dir unbedingt das National Archeological Museum zu Beginn einer Malta Reise zu besuchen – zumindest wenn du vor hast, dir die großen Tempelanlagen Ħaġar Qim, Tarxien und das Hypogeum anzusehen. Du bekommst so vorab schon einen sehr guten Überblick und wirst dich später über viele Details freuen, die du im Museum schon gesehen bzw. erfahren hast!
Heritage Malta bietet übrigens für viele Museen wahnsinnig gute Audioguides, die man sich auf das Handy laden kann (der Bequemlichkeit halber Kopfhörer mitnehmen!). So auch im National Archeological Museum.
Grandmaster’s Palace & Armoury*
Den Großmeisterpalast hätte ich mir sehr gerne angesehen, leider ist er bis auf weiteres geschlossen, da er gerade umfassend renoviert wird. Bis dahin kannst du, während dem Shoppen auf der Haupteinkaufsstraße Vallettas, der Republic Street, einfach einen Abstecher auf den Republic Square machen und dir einen (wahrscheinlich überteuerten) Kaffee gönnen. Hier findest du auch eine der vielen typisch englischen Telefonzellen und Briefkästen.
Hinter dem Großmeisterpalast befindet sich übrigens der Valletta Food Market. Im Untergeschoß gibt es einen eher gehobenen Supermarkt und im Obergeschoß einen Food Court für die unterschiedlichsten Geschmäcker!
Casa Piccola
Im 16. Jahrhundert, nach der Türkenbelagerung , wollte es Valletta mit angesehenen Städten wie Paris oder Venedig aufnehmen und so wurden in dieser Zeit in der ganzen Stadt wunderschöne Paläste errichtet. So zum Beispiel auch das Casa Rocca Piccola.
Das von außen eher unscheinbare Haus war in der damaligen Zeit unter dem Namen „la casa con giardino“ bekannt, da in Vallettas Häusern normalerweise keine Gärten erlaubt waren, genauso wenig wie Zwischenräume neben Häusern.
Heute stellt das nach wie vor bewohnte Casa Rocca Piccola eine Ansammlung von allerlei Kunstschätzen (Möbel, Gemälde, Silber) aus Malta und Europa dar. Neben einem umfangreichen Familienarchiv findet sich hier auch die größte private Sammlung antiker Kostüme.
Unterm Strich muss ich jedoch gestehen, dass ich das Haus/Museum oder wie auch immer man es nennen mag, einfach eine Ansammlung an Kunstgegenständen ist. Es wirkte alles sehr überladen auf mich und der Audioguide wie eine einzige Lobeshymne. Das spannendste für die 9€ Eintritt war für mich der Haus-Papagei Kiku (der sogar eine eigene Twitter Seite hat) im wirklich hübschen Garten.
Wie auch schon im letzten Teil (Sliema) meiner Malta-Solo-Reise habe ich auch dieses Mal wieder ein kleines Video zusammengestellt!
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