Es ist Samstag Morgen, wir sitzen bei einem gemütlichen Terrassen-Frühstück und grübeln, was wir an diesem Kaiserwetter-Tag mit den Kids anstellen sollen. Ein Ausflug soll es sein, allerdings etwas Neues und nicht der obligatorische Besuch im Lainzer Tiergarten oder im Schlosspark Laxenburg, den wir ohnehin mehrmals im Jahr machen.
► ► ► Als der grosse Xoxo noch klein und im Kinderwagenalter war, hab ich mir einen sehr, sehr coolen Wanderführer gekauft: Wandern mit Kinderwagen – Wienerwald*. Der Titel sagt eigentlich schon alles. Im Buch finden sich 35 Touren, die alle mit Kinderwagen machbar sind, denn nur weil man kleine Kinder hat, heisst das doch noch lange nicht, dass man auf’s Wandern verzichten und sich auf den Park um’s Eck beschränken muss! Es gibt Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, ganz einfache Rundtouren und anstrengende Bergfex-Touren, es ist wirklich für jeden etwas dabei! Detaillierte Informationen zur Anfahrt, Tipps für Raststationen und Sehenswürdigkeiten am Weg, sowie Hinweise zu Spielplätzen, Tiergehegen oder Spielmöglichkeiten am Wasser machen die Wanderungen auch für die Knirpse interessant! Beim Online-Buchhändler meines Vertrauens habe ich noch mehrere ähnliche Wanderführer (für andere Regionen) entdeckt, den einen oder anderen werde ich mir sicherlich noch bestellen! ◄ ◄ ◄
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema! An besagtem Samstag fiel die Wahl auf den Naturpark Sparbach, der für uns in unmittelbarer Nähe (Fahrzeit gerade einmal 15 Minuten!) liegt. Was uns laut Buch erwarten sollte: Wildschweine und romantische Ruinen, ausserdem ein Kinderspielplatz, Tiergehege und eine alte Wassermühle. Kurz es sollte viel zu sehen geben und gleich vorweg, wir wurden absolut nicht enttäuscht!
Ursprünglich haben wir aufgrund der heissen Temperaturen eine eher kleine Runde geplant, aus der dann doch eine recht lange wurde, bei der wir bis auf eine „Attraktion“ eigentlich alles gesehen haben =)
Gleich nach dem Eingang (der Eintritt für Erwachsene kostet übrigens 4,-, Kinder ab 5 Jahren 2,-) haben wir schon das erste freilaufende Wildschwein entdeckt und sind danach den leicht ansteigenden Weg der „Galerie der Wildtiere“ hinaufgegangen, auf dem man Muffel und Damwild beobachten kann.
Nach dem Wild ging es mitten durch den angenehm kühlen Wald weiter in Richtung Ruine Johannstein und den Baumriesen.
Bei den Baumriesen handelt es sich um teilweise über 200 Jahre alte Bäume, darunter zum Beispiel die „Waldmüllerbuche“ oder die „Fürstenföhre“. Unter den Bäumen befinden sich teilweise total bequeme Holzliegen, die zum weiteren Verweilen im Schatten einladen!
Nach etwa weiteren 10 Minuten erreicht man die im 12. Jahrhundert erbaute Ruine Johannstein, auf der der bekannte österreichische Dichter, Dramatiker und Schauspieler Ferdinand Raimund sein Zaubermärchen „Alpenkönig und Menschenfeind“ vollendete.
Man kann in den ehemaligen Herrschaftssitz, dessen Grundform einem Malteserkreuz ähnelt, hinein gehen, sie ist auch mit dem Kinderwagen befahrbar – und ein wenig kraxeln kann man auch =)
Unser Weg führte uns danach weiter zur uralten Fürstenföhre, dem Dianatempel und der Dianaquelle. Der dortige Rast- und Spielplatz bietet sich super für ein Picnick unter den grossen, schattigen Föhren an.
Von der Dianaqulelle haben wir bis auf ein kleines Rinsal aufgrund der langanhaltenden Hitzewelle leider nicht viel gesehen. Und so haben wir nach diesem lowlight wieder Richtung Ausgang aufgemacht. Nachdem wir schon relativ lange unterwegs waren und dem grossen Xoxo nicht noch mehr zumuten wollten, haben wir die Köhlerhausruine, die einen tollen Ausblick auf das Schneeberg-Raxgebiet bieten soll, (leider) ausgelassen und haben unsere Runde ohne Abschweife fortgesetzt.
Zum Abschluss sind wir noch am Lenauteich mit seinen riesigen Fischen (an der Oberfläche sieht man hauptsächlich grosse Forellen) entlang zum grossen Spielplatz gegangen. Am Teich befindet sich auch die Leopold Mühle, die ursprünglich aus der Buckligen Welt stammt und am Teich in den 1960ern originalgetreu aufgebaut wurde.
Neben unzähligen Geräten findet sich auf dem Spielplatz auch ein Grillplatz, den man mieten kann und ein kleiner integrierter Bachlauf, mit allerlei Dingen zum experimentieren und in dem man super pritscheln kann! Bei diesen Saharatemperaturen eine Wohltat für die beanspruchten Füsse!
Am Weg zum Aus(- und Ein)gang kommt man noch an der Wildschweinfutterstelle vorbei, wo man sehr viele Wildschweine beobachten kann. Direkt daneben finden sich noch ein paar Gehege mit knuffigen Eseln, frechen Ziegen, die nicht in ihrem Gehege bleiben wollen und lieber kleine Xoxos erschrecken, weil sie zu schnell auf ihn zugerannt kommen, sowie kleine Häschen, die Schräglage haben =)
Der Naturpark Sparbach ist wirklich wunderschön und man kann sich stundenlang drinnen verlieren! Wir haben selbst über 6 Stunden dort verbracht!
An die Eltern unter euch: geht ihr mit euren Kids wandern? Wie seid ihr dann mit den Kleinen unterwegs? Kinderwagen? Trage? Oder doch zu Fuss?