Das Wetter ist inzwischen der Jahreszeit entsprechend herbstlich, novemberlich geworden. Je grauer und kühler es draussen wird, desto lieber verschwinden meine Gedanken ins Warme! Und deswegen nehme ich euch heute einfach virtuell ins Warme mit, in die Hauptstadt von Rhodos: Rhodos-Stadt.
Wir waren aufgrund der Weitläufigkeit und der Menge an sehenswerten Plätzchen zweimal dort. Rhodos-Stadt hätte ich ja noch gerne viel mehr Zeit gewidmet, weil es so viel zu sehen gibt! Und auch ein Besuch am Abend hätte mich gereizt, was heuer mit den Kindern aber (noch) nicht möglich war, da wir ja doch recht weit entfernt gewohnt haben…
Parkmöglichkeiten gibt es einige rund um die Altstadt, wir haben bei beiden Besuchen in der Nähe des Mandraki Hafens geparkt (Achtung auf die Bodenmarkierungen!), die Sehenswürdigkeiten sind alle in unmittelbarer Fuss-Nähe gelegen.
Schon von weitem sieht man die beeindruckende Stadtmauer, die die Altstadt umgibt. Es gibt mehrere Tore, durch die man hinein gelangt, wir sind bei unserem ersten Besuch durch den Eingang bei der Neo Agorá, dem neuen Markt, hinein und erstmal durch den Stadtgraben gegangen. Unser Plan war nämlich, dass wir auf der Mauer dann zurück zum Start unseres Rundganges kommen. Leider ist das aber nicht möglich, denn die Stadtmauer kann man nur in eine Richtung begehen, der Eingang befindet sich ebenfalls bei der Neo Agorá – und wie wir später erfahren sollten, ist der Weg oben auch nicht wirklich für Kinderwägen geeignet. Der Stadtgraben, der uns direkt zum Grossmeisterpalast geführt hat, ist aber mindestens genauso beeindruckend!
Den Grossmeisterpalast selbst fand ich persönlich eher weniger spannend, zumal man hier mit diversen Touristengruppen von einem Raum in den nächsten geschoben wird. Ich fand das Innere allerdings auch nicht prickelnd – und auch die Kinder haben sich gelangweilt. Und so sind wir dann recht schnell wieder raus und ziellos (was grundsätzlich gar nichts Schlechtes ist!) durch die Altstadt geschlendert. Zuerst noch auf den Hauptwegen, vorbei an massenhaft Souveniergeschäften und Restaurants, die einen mit irgendwelchen Schnäppchen und Dachterrassen locken wollen, bis wir einfach abgebogen und durch die touristenverschohnten Teile gelaufen sind. Hier, in den engen und ursprünglichen Gässchen kommt man sich beinahe ins Mittelalter zurück versetzt vor! Oft stehen sogar die Türen der Einzimmer-Häuser offen, wo man einen schnellen Blick auf das alltägliche Leben erhaschen kann. Wir hätten stundenlang herumstreunen können, wenn uns nicht der Hunger gepackt hätte. Und so sind wir schlussendlich wieder auf den Touristenwegen gelandet, direkt an der Aristoteles Strasse, wo ich gleich bei Rodos Sandals eingefallen bin und mir zwei Paar Schuhe gegönnt habe, von denen ich euch →an dieser Stelle schon berichtet habe 😉
Am nördlichen Ende der Altstadt liegt der Mandraki Hafen. Direkt an der Hafeneinfahrt stehen die beiden Wappentiere der Insel (Hirsch und Hirschkuh) und genau an dieser Stelle soll der berühmte Koloss von Rhodos gestanden haben.
Von hier kann man einen kleinen Spaziergang entlang des Strandes (vor bei an Hotelburgen und dem hübschen Casino) zum Aquarium machen. Das Museum selbst ist recht schnell besichtigt und nicht wahnsinnig spannend. Es gibt nur wenige und recht kleine Schaubecken und einige (schlecht) präparierte Fische, die von der Decke herunter hängen, aber die tropfsteinhölenartigen Gänge sind definitiv einen Besuch wert!
Am Stadtrand befindet sich der Monte Smith, auf dem noch einige Reste des antiken Rhodos zu finden sind. Schon von Weitem sieht man die Säulen des Apollon Tempels. Hier gibt es auch ein kleines Freiluft Theater und ein Stadion, in dem man sogar seine Runden laufen kann 😉
Nicht weit entfernt findet man den Rodini Park, die grüne Lunge von Rhodos-Stadt. In ausnahmslos jedem Reiseführer wird dieser Park als Naherholungsgebiet beschrieben. Alter Baumbestand, ein Flüsschen, mehrere Teiche, eine Mischung aus Zoo und Stadtpark, denn hier soll sich ein kleiner Tierpark mit Hirschen, Steinböcken Ziegen und Pelikanen befinden. Was wir vorgefunden haben war zwar grundsätzlich ein wirklich hübscher Park, allerdings komplett verwahrlost! Vom Tierpark ist nicht mehr viel übrig ausser einer verschlossenen Imbisbude, der Kinderspielplatz ist absolut unbrauchbar, die dortigen Geräte fast ausnahmslos kaputt, sodass man seine Kinder hier nicht gefahrlos spielen lassen kann. Es gibt mehrere kleine Holzbrückchen über den Bach, aber die sehen alle nicht sonderlich vertrauenserweckend aus. Teilweise sind Bäume entwurzelt, quer über den Bach gefallen und der Weg nur provisorisch (?) mit einem Absperrgitter gesichert. Nein, hier fühlt man sich nicht wohl… Aber zumindest einen Pfau und eine Menge Katzen haben wir entdeckt =)
Familien mit Kinderwagen haben hier aber leider nur eingeschränkte Möglichkeiten, denn bis auf einen asphaltierten Weg auf der rechten Uferseite, den man hin und wieder retour gehen kann, gibt es eher wenig. Wenn man etwas mobiler ist, lassen sich hier sicherlich die einen oder anderen nervenkitzelnden Wege finden…
Der Rodini Park war leider wirklich eine Enttäuschung, was ich sehr schade finde, denn prinzipiell wäre es doch ein schönes Fleckchen – auch ohne Tierpark. Er müsste aber dringendst renoviert werden!
Und damit es nicht heisst, wir hätten keine Strände gesehen (wir waren eigentlich fast täglich nach unseren Ausflügen noch auf einem Strand in der Nähe), im Anschluss an den Rhodos-Stadt Ausflug waren wir am Tsambika Beach, angeblich der schönesten Badebucht der Insel. Nun gut, das ist wohl Ansichtssache… Wenn man flach abfallenden Sandstrand mit vielen Touristen teilen mag, ist man hier wohl gut aufgehoben 😉 Hier findet man alles was das Touristenherz begehrt: Sonnenschirme und -liegen (dicht an dicht gedrängt), Duschen, mehrere Snackbars bzw. Tavernen und diverse Wassersportg’schichteln wie Jetski oder Bananaboat. Und wer auf das keine Lust hat, der setzt sich einfach ins lauwarme Wasser und lässt sich von den frechen Fischen zwicken =)
Auch sehr schöne Bilder von Rhodos bei dir 🙂 Echt witzig wenn man den eigenen Urlaub fast 1:1 bei anderen wieder findet 😀 Wir hatten vermutlich den gleichen Reiseführer 😉 LG Christina von Minino
Ja, gell! Ich hatte ja sogar drei Reiseführer, weil mir meine Schwiegermama noch zwei zusätzlich zu meinem eigenen geschenkt hat!