Zyperns Westen. Unser Zypern-Urlaub ist schon mehr ein halbes Jahr her und der erste und letzte Zypern-Beitrag über unsere hübsche Unterkunft ist schon im Oktober erschienen. Bis zum kommenden Sommerurlaub dauert es noch gefühlt eine Ewigkeit, da kann man sich jetzt schon mal den Sommer ins Zimmer holen! Heute nehme ich dich in Zyperns Westen mit!
EDRO III
In der Nacht des 7. Dezember 2011 verließ das Frachtschiff EDRO III den Hafen von Limassol in Richtung Rhodos. Es geriet in schwere See, kollidierte 15 km vor Paphos mit einem Felsen und wurde manovrierunfähig an die Küste getrieben. Am nächsten Morgen trieb es dann bei Peyia auf festen Grund.
Aufgrund der Lage in einem Naturschutzgebiet konnte das Frachtschiff nicht einfach so vor Ort verschrottet werden. 2013 wurden alle Schadstoffe entfernt und das Schiff abgedichtet. Seit dem wird diskutiert, wer für die Bergung des Schiffes zahlen soll. So bleibt es vorläufig eben liegen, wo es ist und ist inzwischen zu einer Touristenattraktion in Zyperns Westen und beliebten Hochzeitslocation geworden… (Wikipedia).
Wie immer empfiehlt es sich früh hier zu sein, denn danach kommen die Touristenscharen. Die Szenerie ist einfach traumhaft schön und die will man einfach nicht mit all den Leuten teilen 😉
Hier kann man übrigens einen Blick ins Innere des Wracks werfen!
Zyperns Westen: Avakas Schlucht
Eine weitere Attraktion in Zyperns Westen ist die Avakas Schlucht beim Lara Beach. Man kann das Auto entweder am Parkplatz beim Strand stehen lassen oder einen Kilometer weiter zum Parkplatz beim Eingang zur Schlucht (was wir erst später entdeckt haben). Ab hier ist der Wanderweg auch besser ausgewiesen als noch unten am Strand. Und guess what: lieber früher als später starten, denn hier werden die Touristen busweise angekarrt. Es wuselt dann sehr stark, man kommt nicht mehr vorbei, läuft im Gänsemarsch hintereinander her und von fotografieren ist dann auch keine Rede mehr.
Hat man einmal den Eingang der Schlucht erreicht ist es hier wirklich sehr angenehm – anders als sonst im Hochsommer, wo es schwül-heiß ist.
Die Landschaft ist mit den hohen Kalksteinwänden und dem vielen Grün wirklich beeindruckend – wenn da nicht die unzähligen Tauben wären, die hier nisten und alles vollgekackt haben. Es stinkt stellenweise wirklich abgrundtief widerlich nach Vogelkacke.
Wir sind relativ weit in die Schlucht hinein gegangen, irgendwann standen wir dann aber an. Wenn überhaupt würde es nur noch sehr unwegsam über Kalksteingeröll weiter gehen. Einerseits hat uns das überhaupt nicht gereizt, andererseits wäre der Weg nur noch in der Sonne.
Im Anschluss kann man sich am Lara Beach in die Fluten stürzen. Mit etwas Glück sieht man auch die eine oder andere Schildkröte herumschwimmen. Verschiedene Schildkrötenarten legen hier im Sommer ihre Eier ab. Die Nester sind zwar gesichert bzw. markiert und eher im hinteren Bereich des Strandes, das eine oder andere schlaue Touristenkind war aber mit einer Babyschildkröte im Sandküberl unterwegs…
Es ist schon ein großer Spagat ein Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Tourismus zu finden. Der Strand ist nicht übermäßg voll, man hat hier seine Ruhe. Andererseits befindet sich der Strand oder besser das Brutgebiet mitten in einem Naturschutzgebiet.
Paphos
In Paphos gibt es vorranging viele alte Steine zu sehen, was für die Kinder eher langweilig war. Ich hätte mich trotz der feuchten Hitze gerne mehr damit auseinander gesetzt, aber gut.
Wir haben uns die Ausgrabungen im weitläufigen Archeoligischen Park Nea Pafos angesehen. Es gibt hier wundervolle Mosaike und tolle Ausblicke auf das Meer. Unvorstellbar, wie riesig manche Häuser gewesen sein musten! Über einen Audioguide, den man sich auf’s Handy laden kann, kann man sich über das zum UNESCO Weltkulturerbe gehörigen Gelände leiten lassen.
Nach einem Bummel in der Altstadt Kato Paphos, die man schnell durchlaufen hat, gab es für uns ein erfrischendes Eis bei der é cosi Gelateria gegenüber (Apostolou Pavlou Avenue) und anschließend haben wir uns noch die unweit gelegenen Königsgräber angesehen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehören. Ansonsten, muss ich gestehen, war mir Paphos einfach zu touristisch. Menschenmassen, die sich an der Promenade drängen, währenddessen man von „Piratenschiffen“ lautstark beschallt wird. Sowas muss man halt mögen…
Diese Nekropolen beziehungsweise die Reste davon fand ich unheimlich beeindruckend. Sie haben mich ein wenig an die Bauwerke auf Malta erinnert. Schade, dass es im Hochsommer gar so drückend heiß auf Zypern ist. So kann oder eher will man sich leider nicht wirklich Zeit zum Anschauen nehmen.
Weitere Zypernbeiträge findest du hier: Zypern Übersicht.