[REZENSION] Geraldine Brooks „Die Hochzeitsgabe“

Allgemeine Informationen

Die Hochzeitsgabe – Geraldine Brooks
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: btb Verlag (15. September 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442752116
ISBN-13: 978-3442752119
Originaltitel: People of the Book
Größe: 22 x 14,4 x 4,2 cm

Inhalt (Klappentext)

Die Leidenschaft der jungen begabten Wissenschaftlerin Hanna gilt alten Büchern, auf menschliche Beziehungen legt sie keinen großen Wert. Als sie eines Tages nach Sarajevo gerufen wird, wo sie eine kostbare Haggadah, ein jüdisches religiöses Buch aus dem 15. Jahrhundert untersuchen soll, ahnt sie nicht, dass dieser Auftrag ihr Leben verändern wird. Denn kaum kommt sie mit dieser kostbaren Schrift in Berührung, wird sie hineingezogen in die Geheimnisse, die sie birgt: Jeder Fleck auf dem Einband, jeder Pinselstrich, jedes Haar, das darin liegt, gehört zu der Geschichte eines Menschen, letztlich zu der bewegten Geschichte Europas um Liebe, Glaubenskriege und politische Intrigen: Das Buch wurde, kurz nachdem es als Hochzeitsgeschenk angefertigt wurde, vor der Spanischen Inquisition versteckt und befand sich seitdem auf einer abenteuerlichen Odyssee durch Europa. Hanna findet im Zuge der Arbeit an dem historischen Dokument mehr und mehr zu sich selbst und erkennt eines Tages, dass auch sie bereits längst ein Teil dieser Geschichte geworden ist .

Was ich dazu sage

Ich gehöre nicht gerade zu den geschichtsinteressiertesten Leuten, deswegen fand ich Die Hochzeitsgabe sehr spannend zu lesen, da die Geschichte von der tatsächlich existierenden Sarajevo-Haggada inspiriert ist.
Einige der ihr zugeschriebenen Fakten sind historisch belegt, der Grossteil der Handlung sowie alle Personen sind allerdings fiktiv.

Geraldine Brooks führt uns in mehreren Etappen zur Entstehung der Haggada bzw. zu den Menschen, die mit ihr zu tun hatten, zurück.
Durch die einzelnen Handlungsstränge bekommt man einen guten Einblick in das Miteinander (oder auch Gegeneinander) von Christen, Juden und Moslems in Sarajevo 1940, Venedig 1609, Sarragona 1492 und Sevilla 1480, wo eine dunkelhäutige Sklavin, die wunderschönen Bilder geschaffen und sich sogar selbst in einem Porträt festgehalten hat, um einen kleinen taubstummen Jungen zu erfreuen.

Diese Geschichten wechseln sich mit der quasi aktuellen Geschichte von Hanna 1996 ab, was das Lesen teilweise schwierig gestaltet. Ich hab oft nicht gewusst, wo ich jetzt zeitlich eigentlich bin. Aber zum Glük befindet sich inder btb-Ausgabe vorne und hinten eine Landkarte, wo die Reise der Haggada sehr gut dargestellt wird.
Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf der Reise des Buches und ist etwas mit der Hanna-Geschichte verbunden, die man wohl auch gänzlich weglassen hätte können. Genauso wie den irreführenden deutschen Titel Die Hochzeitsgabe, eine Hochzeit kommt nämlich nur ganz am Rande vor. Der Originaltitel People of the Book passt dagegen gleich viel, viel besser!

Die Protagonistin Hanna ist mir zwar sehr sympathisch, trotzdem finde ich sie etwas überzeichnet mit ihrem Mutterkomplex und ihrer wahrscheinlich daraus resultierenden Leidenschaft für ihre Arbeit.

Sprachlich ist Die Hochzeitsgabe keine sonderliche Herausforderung und zusammen mit dem grottigen Klappentext (wo eine Liebesgeschichte angepriesen wird, die im Buch auch eher nur am Rand vorkommt) könnte man eher einen „klassischen Frauenroman“ vermuten.
Obwohl ich das Buch anfangs doch immer wieder beiseite legen und nicht mehr weiter lesen wollte, hat die Neugierde und die Spannung doch gesiegt, wollte ich doch wissen, woher die Haggada gekommen ist. Es hat mich schlussendlich also doch gefesselt und die Geschichte rund um das 500 Jahre alte Buch finde ich nach wie vor total spannend!

Autor: Angelika

erzählt hier über ihre Schokoladenseiten. Und die anderen vielleicht auch.

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